Gehirnkrankheiten
Alkohol
Alkohol vernichtet – auch in kleinen Mengen genossen – ständig Hirnzellen. Die chronischen Alkoholiker gleichen sich meist in ihrer undifferenzierten Gutmütigkeit, oft Kindlichkeit, und plumpen Vertraulichkeit, die plötzlich aus nichtigem Anlaß in Aggression oder Weinerlichkeit, in unüberlegte Handlungen umschlagen kann. Dies ist nicht nur der akute Alkoholeinfluß, sondern meist schon Folge der nicht mehr gutzumachenden Hirnzellenzerstörungen. Die Zerstörung großer Hirnareale führt schließlich zur völligen Verblödung. Arzneimittelvergiftungen, chronischer Medikamenten- oder Suchtmittelmißbrauch haben ähnliche Auswirkungen auf die Hirntätigkeit.
Was der Alkohol im Hirn anrichtet
Frage Sieglinde B., Garmisch: Mein Kinderarzt hat mich kritisiert, weil ich meinem 13jährigen Sohn erlaube, hin und wieder auch einmal einen Doppelten zu trinken. Er sagte, Alkohol im Kindesalter würde zu Gehirnschäden führen.
Antwort: Die Antwort kann in diesem Falle kurz ausfallen: Ihr Kinderarzt hat hundertprozentig recht. Und ich empfinde es schlichtweg als verantwortungslos, wenn Sie als Mutter einem 13jährigen Kind hochprozentigen Alkohol erlauben.
Besonders gefährdet ist das Gehirn bei Jugendlichen deshalb, da die Blut-Hirn-Schranke (die sich erst mit 17 bzw. 18 Jahren schließt) noch offen ist. Eine ergänzende Zahl möge verdeutlichen, wie gefährlich ein solcher Alkoholkonsum von Kindern ist: Bei einem Erwachsenen werden durch einen Vollrausch bis zu sieben Millionen Gehirnzellen für immer zerstört. Bei einem Kind ist die Gefährdung noch größer, weil, wie erwähnt, die Blut-Hirn-Schranke geöffnet ist.
Quelle: Sprechstunde, Dr. med. A. Sequeira