Auch das geht vorüber
„Mama! Daniel will nicht aus meinem Zimmer rausgehen“, schreit Katy. „Er sagte, daß er meine Barbies wegnehmen und kaputt machen würde.“
„Nein, hab‘ ich nicht“, jammert Daniel. „Sie hat meine Jungs-Barbies, Ken und Joe, und ich habe ihr nicht erlaubt, damit zu spielen.“
„Hast du wohl“, bemerkt Katy.
„Hab ich nicht!“, schreit Daniel.
„Ihr macht das besser unter euch aus. Meine Hände sind voll Brotteig. Und hört auf zu schreien“, ruft die Mutter aus und wünscht sich, sie hätte ein paar gute, alte Ohrstöpsel .
Als die Mutter ihr letztes Brot formt, rennt Katy schreiend in sie hinein und Daniel direkt hinterher. „Gib das her“, fordert er. Katy hat sich an ihrer Mutter festgeklammert und versucht den Griffen und dem Kneifen ihres Bruders zu entkommen.
Im gleichen Augenblick hört die Mutter ihren kleinen David ausrufen: „Ich bin fertig, Mami! Ich bin fertig, Mami!“
„Daniel und Katy hört auf! Eine Sekunde, David“, ruft sie zurück. „Daniel, kannst du deinem Bruder im Badezimmer helfen? Meine Hände sind voll Teig, und ich muß das hier fertig machen.“
„Nein, Katy ist dran“, antwortet Daniel.
„Er wird sich von mir nicht helfen lassen. Außerdem hat Mama dich gefragt, Daniel“, entgegnet Katy.
„Du bist dran, ich will nicht“, argumentiert Daniel.
„Mama!“, ein weiterer Schrei ertönt, als David mit heruntergelassener Hose und Toilettenpapier in den Händen in die Küche kommt. „Ich habe es selbst gemacht, sagt er stolz.“
Wirst du manchmal so frustriert, daß du dir die Haare ausreißen möchtest? Fragst du dich manchmal, ob du den Tag überstehen wirst? Denkst du manchmal, daß du deinen Verstand verlierst? Hast du manchmal den Drang, einfach aus der Tür zu rennen und immer weiter zu rennen, bis du zu einer fernen, tropischen Insel kommst, wo du in der Sonne liegst und alles vergißt und dich entspannst, während du der beruhigenden Brandung lauschst? Träumst du manchmal, daß du jemand anderes wärest, vielleicht ein einsamer Seemann, der die Segel zu fernen Ufern setzt? Nun, ich glaube, daß sich alle Mütter irgendwann einmal so fühlen. Verzweifle nicht. Erinnere dich einfach daran: auch das geht vorüber! Kinder wachsen heran, und das Leben regelt sich – zumindest ein bißchen!
Im Laufe des täglichen Lebens einer jungen Mutter, die ihre Kinder großzieht, mag sie sich manchmal überwätigt fühlen und sich fragen, ob alles, was sie macht, richtig ist, und ob sich die Kinder gut erzogen entwickeln. Wenn das Telefon klingelt, das Baby schreit, die Geschwister sich streiten und sich anschreien, das Essen überkocht, der Hund bellt und jemand an der Tür ist – das ist genug, um einen verrückt zu machen! Richtig? Was soll eine Mutter dann machen? Schreiend zur Tür herausrennen? Das würde sie gerne machen. Richtig?!
Als allererstes muß sie sich selbst beruhigen und Gott um Geduld und Erleichterung bitten! Zähl bis zehn, atme tief durch und lächle. Dann entscheide, was gerade am Dringensten ist. Denke daran, auch das geht vorüber!
Es wird immer Herausforderungen im Leben geben. Wenn du eine Mutter bist, so sieh diese Prüfungen, die auf dich zukommen, nicht als Probleme oder Hindernisse an. Sieh sie als eine Herausforderung an, die dir die Möglichkeit gibt, zu sehen, was du unter Druck leisten kannst. Denn „wenn du in den Tagen der Not schwach wirst, ist deine Kraft klein”
(SPRÜCHE 24:10).
Sieh das Leben als eine lange Reise an. Du reist zum Königreich Gottes. Alles, was du machst, beeinflußt deine Reise. Während du die Eigenschaften Gottes entwickelst, wirst du unterwegs auf einige schwere Stellen und schlechtes Wetter treffen. Christus ist es auch so ergangen. Während du deine Kinder großziehst, denk daran, daß auch sie sich auf einer Reise zum Erwachsensein und schlußendlich zum Königreich befinden. Und im Moment bist du ihr oberster Offizier, der für die kunterbunte Mannschaft, die aus deinem eigenen Fleisch und Blut besteht, verantwortlich ist. Deine Verantwortung während der Reise ist es, ihnen täglich den rechten Kurs, nach dem sie segeln sollen, zu zeigen. Ja, sie werden sich mit ihren Geschwistern zanken, falls sie welche haben. Und sie werden dir nicht gehorchen und vielleicht sogar alle Regeln brechen, während sie vom Kleinkind zum Jugendlichen heranwachsen. Aber wichtig ist nicht, was sie machen, sondern wie du mit der Situation umgehst! Schließlich sind sie nur Kinder.
Die Bibel sagt, daß wir als Kinder Sachen machen, die wir später, wenn wir reifen und Erwachsene werden, nicht mehr machen (1. KORINTHER 13:11). Wenn die Kinder launisch sind und schlechte Einstellungen haben – wie gehst du damit um? Redest du mit ihnen und zeigst ihnen, daß ihr Verhalten nicht in Übereinstimmung mit Gottes Wegen ist? Nachdem du mit ihnen über das Problem gesprochen und es erläutert hast, ermutige sie zu beten und Gott um Hilfe für ihre schlechte Einstellung zu bitten. Lehre deine Kinder, daß schlechte Einstellungen von Satan kommen, der uns seine Gefühle zusendet, genau wie eine Rundfunkstation ihr Programm sendet. Lehre sie, sich auf Gottes Kanal einzustellen, wenn ihre Einstellung schlecht wird. Lehre sie, daß sie zu Gott gehen und ihn um Vergebung und Hilfe bitten, damit sie zurück zu guten Einstellungen gelangen.
Wenn die Kinder miteinander streiten und kämpfen – wie gehst du damit um? Hilfst du ihnen, miteinander zu reden und ihre Verschiedenheiten ohne Schlagen und Schreien zu schlichten? Manchmal brauchen sie vielleicht eine „Besinnungszeit”, abgesondert auf einem Stuhl in der Ecke sitzend, entfernt voneinander, bis sie sich beruhigt haben. Dann kannst du sie dazu bringen, sich beieinander zu entschuldigen.
Bist du immer der Schiedsrichter der Kinder? Manchmal müssen sie einfach alleine lernen, miteinander umzugehen. Manchmal ist es besser, einfach zurückzutreten und zuzuschauen, wie die Kinder die Sache gemeinsam ausarbeiten, außer wenn sie gewalttätig werden. Natürlich sollten gewalttätige, haßerfüllte Angriffe nicht toleriert werden. Wenn sie ihre Auseinandersetzungen mit viel Energie austragen, dann hilft ein großes Paar Boxhandschuhe, damit sie sich nicht wirklich weh tun.
Wenn sie aus Versehen ein Glas Milch umkippen – wie gehst du damit um? Schreist du sie an und schlägst sie? Oder versicherst du ihnen, daß wir alle Fehler machen und Unfälle passieren, während du sie ermutigst vorsichtiger zu sein? Wie du unbewußt auf diese Situationen reagierst, lehrt sie, daß das der Weg ist, wie es gemacht wird – egal ob falsch oder richtig. Du bist ihr Vorbild. Es beeinflußt ihren Verstand und wird sie automatisch formen.
Kinder anzuschreien, sie zu schlagen (im Gegensatz zu richtiger Disziplin), ihnen kläffende Befehle zu geben, sie zu provozieren oder herabzusetzen – all das bereitet sie nur darauf vor, ein nicht funktionierender Erwachsener zu werden. Was hilft es dir oder Gott, wenn du deine Mannschaft auf harsche Weise zur Meuterei treibst, wie Kapitän Bligh auf der H.M.S. Bounty!
Kinder lernen von dem, was sie umgibt. Wenn sie mit Liebe und Zuneigung leben, dann lernen sie liebevoll und herzlich zu sein. Wenn sie mit Komplimenten und Lob leben, dann lernen sie, diese auch zu geben. Wenn sie mit hohen Maßstäben aufwachsen, dann lernen sie vergebend, verständnisvoll und barmherzig zu sein. Wenn sie mit Liebe und für Gott und Seine Gebote leben, dann lernen sie Gott zu lieben und Seine Gebote zu respektieren. Wenn sie in der Kindheit gelernt haben in Gottes Wegen zu leben, zu Gott zu beten und mit Ihm, wie zu ihrem leiblichen Vater zu reden, dann werden sie auch als Erwachsene zu Ihm beten. All diese göttlichen Eigenschaften werden den Kindern zur Gewohnheit, wenn sie liebevoll bestätigt werden, während sie aufwachsen.
Kinder brauchen Korrektur und Strenge. Aber was sie nicht brauchen sind Beschimpfungen, weder verbal, geistig, gefühlsmäßig noch körperlich. Beschimpfungen sind nicht nur ein Verbrechen nach gesellschaftlichem Standard, sondern auch nach Gottes Wort!
Lehre deine Kinder zu vergeben und ihren Groll nicht zu behalten. Jesus sagte, daß wir 70 x 7 Mal vergeben sollen (MATTHÄUS 18:21-22). Aber das bedeutet nicht, daß sie schlechte Behandlung von ihren Freunden hinnehmen müssen. Lehre sie, daß sie mit dem Nachbarskind spielen können, wenn es sich gut benimmt. Aber wenn es anfängt, sie schlecht zu behandeln, lehre deine Kinder, daß es dann an der Zeit ist, den potentiellen Rabauken höflich, jedoch entschlossen, wissen zu lassen, daß, wenn er sich weiterhin so unannehmbar verhält, er nicht mehr im Garten oder Haus willkommen ist. Lehre deine Kinder, für sich selbst einzustehen! Das wird ihnen gutes Selbstbewußtsein geben. Viele Kinder leiden heutzutage unter äußerst niedrigem Selbstbewußtsein, verursacht durch Beschimpfungen von ihren Eltern oder anderen Personen, während sie aufwachsen.
Lehre die Kinder immer dankbar zu sein, indem sie Dankeschönkarten zu denjenigen schicken, die ihnen Geschenke gegeben haben oder aufmerksam und freundlich zu ihnen waren. Indem du ihnen hilfst, ihre eigenen Dankeschönkarten zu machen, benutzt du einen guten Weg, Dankbarkeit und schöpferisches Gestalten zu lehren. Gute Besserungskarten zu denen zu senden, die krank sind, ist ein anderer Weg, sie Freundlichkeit und Rücksichtsnahme zu lehren. Ermutige deine Kinder für andere Leute zu beten. Auf diese Weise nährst du Einfühlungsvermögen für andere.
Habe einen Sinn für Humor und lern, über dich selbst zu lachen! Nimm dich selbst nicht zu ernst. Viele nehmen ihre Verantwortung als Eltern so ernst, daß sie bei jeder Übertretung, die ihre Kinder verüben, übermäßig streng und korrigierend reagieren. Wenn Gott uns jedesmal korrigieren würde, wenn wir einen Fehler machen, wo wären wir dann? Tot! Dein fröhliches, positives Beispiel ist der beste Weg, deine Kinder zu lehren. Wenn du sie jedes Mal anschreist, wenn sie langsam Befehlen folgen, dann werden sie das höchstwahrscheinlich auch bei ihren Kindern und anderen machen. Wenn du geduldig mit ihnen bist, dann lernen auch sie geduldig zu sein. Wenn du sie jedes Mal verbesserst, wenn sie einen Fehler machen, werden sie paranoid. Kinder, die dauernd in der Angst leben, Fehler zu machen, wachsen nicht zu geistig gesunden Erwachsenen heran.
Lehre deine Kinder, sich in einer anständigen Art und Weise auszudrücken! Manchmal wird das nicht möglich sein. Wenn dein Kind zum Beispiel einen Wutanfall hat, weil es durch etwas verletzt wurde, was du oder jemand anderes gesagt oder getan hat, bestraf es nicht sofort. Hör es lieber an und dann, wenn es sich beruhigt hat, weise es geduldig zurecht. Laß es wissen, daß es dich auf respektvolle Art und Weise wissen lassen soll, was es stört. Wie oft haben wir als Erwachsene einen ärgerlichen verbalen Anfall losgelassen über etwas, was uns verletzt hat, oder was wir nicht mochten? Hat Gott uns sofort dafür bestraft? Nein! Gott versteht unsere Gefühle und Ärger, und Er tröstet uns. Sollten wir weniger für unsere Kinder tun?
Eltern müssen ihren Kindern beibringen, daß es in Ordnung ist, Schmerz zu spüren oder verletzte Gefühle zu haben. Aber sie dürfen keine schlechten Einstellungen entwickeln! Korrigiere die Einstellungen und laß sie nicht andere beschuldigen, beschimpfen oder eifersüchtig auf sie sein. Weinen aufgrund von Enttäuschungen oder verletzten Gefühlen muß nicht immer diszipliniert werden. Laß sie immer in fester, kontrollierter Art und Weise wissen, warum du sie bestrafst. Nach der Bestrafung, denke immer daran, sie in den Arm zu nehmen und ihnen zu sagen, wie sehr du sie liebst. Außerdem bring ihnen bei, immer zu dir zu sagen, daß es ihnen leid tut, wenn sie etwas getan haben, was in einer Bestrafung, Korrektur oder Disziplinierung resultiert.
Und wenn du etwas machst, was du nicht hättest tun sollen, wie z. B. sie anzuschreien oder unangemessen zu bestrafen, dann solltest du dich auch bei ihnen entschuldigen. Dein Vorbild, gewillt zu sein, sich bei den Kindern zu entschuldigen, zeigt ihnen, daß du sie als menschliche Wesen respektierst, die es wert sind, respektiert zu werden!
Wenn du in der Öffentlichkeit bist, z. B. in einem Restaurant, lehre deine Kinder still zu sitzen. Wenn sie klein sind, gib ihnen etwas Konstruktives zu tun. Wenn du dich unterhältst oder an einem öffentlichen Treffen teilnimmst, lehre sie, ruhig zu sein und sich respektvoll anderen gegenüber zu verhalten, die sich auf das, was gesagt wird, konzentrieren wollen. Das bedeutet nicht, daß Kinder nicht manchmal an Unterhaltungen von Erwachsenen teilnehmen können. Ganz im Gegenteil, ermutige sie, dem Gespräch zu folgen und Fragen zu stellen. Denn du möchtest ihre Denkfähigkeit und ihr Urteilsvermögen anregen und entwickeln!
Es braucht Zeit und Anstrengung, alle diese Sachen durchzusetzen, doch als Eltern ist das unsere Verantwortung. Das ist es, was die Bibel meint, wenn sie uns unterweist, ihr sollt den Herrn euren Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft lieben. Gott will, daß wir über Seine Worte nachdenken und reflektieren und sie unseren Kindern in jedem möglichen Moment gewissenhaft lehren.
Bei jeder Situation, wo du Gottes Wort in dein Training einbringen kannst, tu es! Wenn sie etwas gestohlen haben, zeig ihnen die Schriften, daß sie nicht nur das Gestohlene zurückzahlen müssen, sondern daß sie sogar mehr zurückzahlen müssen. Lehre sie Respekt vor den 10 Geboten zu haben, so werden sie lernen, sie nicht zu brechen!
Fast jeden Tag wird eine Situation auftreten, die dir die Möglichkeit gibt, die Schriften zum Aufziehen deiner Kinder zu nutzen. Sieh dies als eine ideale Möglichkeit für eine schnelle Bibellektion an. In der Schule werden Situationen auftreten, die dir helfen, deinen Kindern den Weg durch den Tag zu weisen. Wenn du sie immer mit ihren Problemen auf Gott verweist und sie lehrst, Glauben an Gott zu haben, werden sie sich nie von Ihm abwenden. Warum? Weil sie ihre eigene Beziehung mit dem himmlischen Vater entwickelt haben werden, wenn sie aufgewachsen sind. Für die meisten Menschen sind gute Gewohnheiten aus der Kindheit die Grundlage von einem reifen erwachsenen Benehmen. Kinder, die unterrichtet wurden, Gottes Weg zu leben, entdecken die unbezahlbaren, versteckten Geheimnisse für Erfolg und Glück.
Unser persönliches Beispiel ist eine wichtige Hilfe für unsere Kinder, ihren Glauben in Gott aufzubauen. Kinder sind genaue Beobachter ihrer Eltern. Wenn wir täglich mit Gott wandeln und zu Ihm aufsehen, werden es unsere Kinder wahrscheinlich auch machen. Wenn wir Heuchler sind, die etwas sagen, es aber nicht tun, dann werden unsere Kinder diesem Vorbild wahrscheinlich auch nachfolgen.
Nachdem die Kinder Erwachsene geworden sind, sind sie in Gottes Händen. Das bedeutet nicht, daß sie sich nicht für eine Zeit lang verirren werden, um herauszufinden, wohin sie im Leben hingehören. Wir müssen Gott mit ihnen arbeiten lassen, wie Er es für richtig hält. Wenn unsere Kinder einmal erwachsen sind, ist unsere Verantwortung für sie als Eltern verwandelt worden. Wir mustern die Mannschaft nicht länger beim Appell, aber unsere Aufgabe als Vorbild, Ratgeber, Bankangestellter und Freund geht weiter.
In vergangenen Jahrzehnten tendierten viele Eltern dazu, so viel Betonung auf Disziplin und Korrektur zu legen, daß als Konsequenz nicht genug Liebe im Umgang mit ihnen aufgebracht wurde. In jüngerer Zeit haben die Eltern zu viel erlaubt und haben die Rolle der Disziplin für die Kinder und für sich vergessen. Die Antwort liegt irgendwo dazwischen. Gehorsam sollte durch liebevolle Führung, nicht durch Gewalt gelehrt werden. Wenn Gott uns zwingen muß, gehorsam zu sein, werden wir nicht ins Königreich eingehen! Laßt uns lernen, ausgeglichene, liebevolle Eltern zu sein, so wie Gott mit uns umgeht – voller Gnade, Vergebung, Geduld und Selbstkontrolle.
Ein jeder trage des anderen Last
Helfen wir als Gottes Familie und Mitarbeiter uns gegenseitig unsere Lasten zu tragen? Christus sagt uns, daß Seine Last leicht ist. Und wir müssen Ihm nacheifern. Das heißt, daß wir auch anderen Menschen helfen und ihre Lasten leicht machen sollten.
Helfen wir, wenn wir ein Bedürfnis wahrnehmen? Wenn wir sehen, wie sich ein Nachbarskind schlecht benimmt, – richten und kritisieren wir das Kind oder seine Eltern, oder springen wir ein und helfen aus? Nehmen wir es bei der Hand und korrigieren entweder die Situation oder helfen dem Kind selbst, wenn es Hilfe benötigt? Wir sind eine Familie und anstatt aufeinander herabzusehen, sollten wir uns lieber gegenseitig helfen.
Junge Mütter befinden sich in einer sehr schwierigen Lage, wenn sie sich um Babys und Kleinkinder kümmern müssen. Warum sich nicht mal besuchen und sich gegenseitig ermutigen? Sei nicht selbstgerecht und sprich: „Nun, ich habe meine Kinder selbst großgezogen. Sie sollte auch dazu in der Lage sein“, oder „Ihr Ehemann sollte mehr aushelfen.“
Ich erinnere mich, wie sehr ich es geschätzt habe, wenn andere Frauen oder Jugendliche mir ihre Hilfe angeboten haben, als meine vier Kinder noch klein waren. Ich habe es wirklich zu schätzen gewußt, daß, wenn ich einen Babysitter brauchte, um ein paar Stunden mit meinem Mann wegzugehen, es immer viele Leute gab, auf die wir zählen konnten! In früheren Generationen wurden die jungen Mütter von Mitgliedern der Großfamilie stark unterstützt. Doch die heutige Gesellschaft ist grundlegend verschieden. In vielen Familien arbeiten beide Elternteile außerhalb von Zuhause. Dies bedeutet weniger Zeit und weniger Energie, um anderen in schwierigen Zeiten zu helfen. Und die meisten Familien sind heute mehr auseinandergerissen als je zuvor. Für diejenigen, die mit christlichem Engagement in die Bresche springen und so gut es geht helfen wollen, bieten sich unzählige Gelegenheiten. Schau dich nur um und sieh, wie du deinem Nächsten helfen kannst.
von Judy Swanson
Quelle: „The World Ahead”, Juli/August 1996